Apple warb KI-Spezialisten von Google ab, gründete Züricher Labor

Apple baute laut einem Bericht der Financial Times ein "geheimes europäisches KI-Labor" in Zürich auf. Dort sollen Sprachmodelle und andere Produkte entstehen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
Eine stilisierte KI vor einem menschlichen Kopf.

(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Apple baut in Europa in Sachen KI aus: Einem Bericht der Financial Times zufolge soll der iPhone-Hersteller "Dutzende" von Experten aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz von Google abgeworben haben, um mit diesen ein "geheimes europäisches KI-Labor" in der Schweizer Metropole Zürich zu gründen. Das habe eine Analyse von LinkedIn-Profilen ergeben. Demnach erfolgt der Aus- und Aufbau in der Schweiz bereits seit mehreren Jahren. Im Mittelpunkt stehe Apples KI-Chef John Giannandrea, der selbst 2018 von Google kam.

Das Forschungslabor soll sich anfangs auf die Bereiche Bilderkennung und Virtual Reality konzentriert haben, Ausgangspunkt seien die Start-ups FaceShift und Fashwell gewesen. Dies habe dann zur Gründung eines "Vision Lab" geführt, zitiert die FT einen ETH-Professor. Mitarbeiter aus Zürich sollen laut dem Bericht an der Forschung von Apple im Bereich von KI-Grundlagentechnik beteiligt gewesen sein, darunter neue multimodale Modelle für Text und Bild. Apple hatte in den vergangenen Monaten zahlreiche Paper zum Thema publiziert.

Apple schreibt aktuell neue Stellen in den Bereichen generatve KI für zwei Standorte in Zürich aus. Eines der Büros soll nicht einmal den Nachbarfirmen bekannt sein. Die Taktik, dass Apple seine Standorte nicht nach außen kommuniziert, ist allerdings nicht neu – so soll etwa auch lange in Berlin an Fahrzeugen geforscht worden sein, ohne dass Apple hierzu öffentlich auftrat.

Im KI-Bereich konnte Apple nach Giannandreas Einstieg eine ganze Reihe in der Szene bekannter Namen anwerben. Apples oberstes KI-Team setze sich nun aus ehemaligen Schlüsselpersonen des Internetriesen zusammen, schreibt die FT, darunter Samy Bengio, Senior Director für KI-Forschung und Maschinelles Lernen, der früher einer der führenden KI-Wissenschaftler von Google war.

Ruoming Pang, der dem an großen Sprachmodellen arbeitenden "Foundation Models"-Team bei Apple vorsteht, war zuvor Leiter der KI-Spracherkennungsforschung bei Google. Abgänge gab es allerdings auch. So verließ Deep-Learning-Pionier Ian Goodfellow Apple wieder und ging zu Google zurück, da Apple seine Homeoffice-Regelung verändert hatte.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)