Fiskers Produktionsfirma ist insolvent

Fisker Austria verwaltete die Produktion der E-Autos bei Magna Steyr. Jetzt beantragt Fisker Austria ein Sanierungsverfahren.​

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Blaues Auto mit von hinten; es fährt auf eine Landstraße in eine Rechtskurve; dahiner Obstbäume und ältere landwirtschaftliche Nutzgebäude

Ein Fisker Ocean auf Ausfahrt in der Steiermark

(Bild: Fisker, Inc.)

Lesezeit: 2 Min.

Fisker Austria beantragt ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung im Sinne der österreichischen Insolvenzordnung. Das Unternehmen ist nicht bloß für den Vertrieb der Elektroautos in Österreich zuständig, sondern managte die Produktion des einzigen Fisker-Fahrzeugmodells Fisker Ocean bei Magna Steyr in Graz. Die Herstellung seiner E-Autos musste Fisker bereits im März aus Geldmangel einstellen.

Das hat Produktionspartner Magna viel Geld gekostet, den Angaben zu Folge 294 Millionen Euro. Im April musste Magna 500 Mitarbeitern in Graz kündigen. Statt der geplanten Produktionsmenge von 40.000 Fisker-Autos pro Jahr wurden nur 10.000 gebaut. Davon dürften noch einige Tausend zu haben sein. Trotz fünfstelliger Rabatte verkaufen sich die nicht so leicht, weil der Hersteller wankt.

"Fisker Austria beabsichtigt, im Verlauf des Sanierungsverfahrens seine Fahrzeuge so weit wie möglich weiter an die Kunden auszuliefern, Serviceleistungen zu erbringen und Updates für die Over-the-Air-Software bereitzustellen", hält die Österreichtochter fest, und fügt hinzu: "Die anderen Fisker-Gesellschaften sind nicht in das österreichische Sanierungsverfahren involviert und führen den Geschäftsbetrieb regulär fort."

Die US-amerikanische Mutterfirma Fisker Inc. versucht schon seit Monaten, einen großen Autohersteller für eine rettende Partnerschaft zu gewinnen. So eine Partnerschaft ist auch eine der Bedingungen des polnischen Investmentfonds CVI, der grundsätzlich bereit ist, eine mit mehr als 17 Prozent per annum verzinste Wandelanleihe über 150 Millionen US-Dollar zu zeichnen.

2023 hat Fisker Inc. 602 Millionen Dollar Betriebsverlust und 940 Millionen Dollar Nettoverlust geschrieben. Der Jahresumsatz erreichte 273 Millionen Dollar, doch kosteten die verkauften Wägen 559 Millionen Dollar. Die Bruttomarge war also stark negativ, was natürlich auch für den operativen Cashflow gilt. Zum Jahreswechsel hatte Fisker noch 325,5 Millionen Dollar flüssig, Mitte April waren davon nur noch 53,9 Millionen US-Dollar übrig.

Fisker Ocean (8 Bilder)

Die Öffnung des Schiebedachs ist lang, aber schmaler als gewohnt.

(ds)