Onvo L60: Familien-SUV im Tesla-Y-Format verspricht 1000 km Reichweite

Nios neue E-Auto-Marke Onvo startet mit dem L60, einem Mittelklasse-SUV mit bis zu 1000 km Reichweite und optionaler Teilnahme am Batterietauschsystem.

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Onvo L60

Onvo L60

(Bild: Nio)

Lesezeit: 2 Min.

Die vor drei Jahren von Nio ausgegründete Marke Onvo (als Kürzel für "On Voyage") stellt als erstes Elektroauto den Onvo L60 vor, ein SUV-Modell der Mittelklasse. Wie könnte es anders sein, möchte man fast unwillkürlich anfügen. Aber SUV sind eben inzwischen seit einem Vierteljahrhundert immer noch die erfolgreichste, also am schnellsten wachsende Kategorie. Die Auslieferung soll im dritten Quartal 2024 beginnen, am Jahresende auch in Europa. Den Preis beziffert Nio auf zwischen 200.000 und 300.000 Yuan. Umgerechnet wären das etwa 25.700 bis 38.400 Euro, doch es gibt noch keinen Preis für den europäischen Markt. Auch ansonsten sind die Informationen dürftig. Was aktuell bekannt gemacht wurde, lässt aber zum Teil bereits aufhorchen.

Der Hersteller spricht von "branchenführender 900-V-Hochspannungsarchitektur", ohne Details zur Zellchemie und zum Aufbau der Akkus zu verraten und wirbt mit einer Energieeffizienz von 92,3 Prozent. Bislang galt als Obergrenze bei der Batteriespannung 800 Volt. Tendenziell sinkt die Ladedauer mit steigender Spannung, auch werden Rekuperation und Laden effizienter, wenn der Hersteller alle möglichen Vorteile nutzt, was noch nicht immer der Fall ist.

Damit und mit dem "weltweit niedrigsten Luftwiderstandsbeiwert eines Serien-SUV von 0,229" hat der L60 einen Energieverbrauch von 12,1 kWh pro 100 km nach chinesischer Norm CLTC. Mit einer "Ultra-Long-Range-Batterie" verspricht Nio eine Reichweite im CLTC von über 1000 km, ohne bereits eine genauere Kapazitätsangabe zu machen. Diese Werte sind keinesfalls mit dem WLTP gleichzusetzen.

Onvo L60 (6 Bilder)

Sollten sich 1000 km Reichweite bewahrheiten, wäre der Onvo L6 ziemlich weit vorn.
(Bild: Nio)

Die kurzen Überhänge des als "Familienfahrzeug" positionieren Elektroautos ermöglichen eine geräumige Kabine. Dank eines in der Pressemeldung nicht näher beschriebenen, besonderen Stauraumdesigns soll "jeder Passagier sein eigenes Gepäck" mitnehmen können, als ginge das nicht auch ohne ein schlaues Gepäcksystem. Als Konkurrenzmodell nennt Nio das in China ähnlich bepreiste Tesla Model Y.

Onvo wird am bereits seit ein paar Jahren im Aufbau befindlichen Akkutauschsystem beteiligt, das Nio "Chargeable, Swappable, Upgradable" nennt. Es bedeutet, dass Teilnehmer, die sich beim Kauf dafür entschieden haben, an Wechselstationen in Minuten eine frisch geladene Batterie bekommen können. Die Ladefunktion bleibt selbstverständlich erhalten, dazu kommt die Möglichkeit, später eine größere oder modernere Batterie eingebaut zu bekommen.

(fpi)